12.11.2018
Gottesacker
Substantiv
Jeder hat wahrscheinlich schon einmal einen Gottesacker betreten. Es ist ein sehr altes deutsches Wort, das Pi mal Daumen aus dem 14. Jh. n. Chr. stammt.
Es ist, ein im wahrsten Sinne ein, „Gott geweihter Acker“. Nämlich ein Friedhof.
Ich habe eine familiär bedingte Prädisposition für Gottesäcker – wohin ich auch reise, besuche ich immer den Friedhof.
Das liegt an meiner Uroma. Als Sproß einer Mischpoke von Friedhofsgärtnern hatte sie ein besonderes Auge für geschmackvolle Arrangements an Gräbern und Grabsteine per se.
In meiner gesamten Familie väterlicherseits herrscht deshalb ein irrwitziger Grabkult. Mit Liegestätten, die bereits zu Lebzeiten für die Ewigkeit gemietet werden und Gräbern von Verstorbenen, die man über Jahrzehnte hinweg täglich pflegt.
Die beeindruckendsten Friedhöfe, die ich bisher besucht habe, waren der Cimetière du Trabuquet in Menton, Frankreich und der Cimitero Monumentale in Milano, Italien.
Während es in Mailand völlig überkandidelte Grabdenkmäler der Milaneser Hautevolee zu bestaunen gibt, hat man vom idyllisch gelegenen Gottesacker in Menton einen unvergleichlichen Blick über die Küste und Stadt.
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Über den Autor
Manche Menschen sammeln Dinge, z. B. Briefmarken, gebrauchte Unterhosen, Faultierbabybilder. Andere erstellen gern Listen: mit UFO-Sichtungen in New Mexico, den höchsten je gemeldeten Wasserständen in Castrop-Rauxel oder verpassten Chancen 1998.
Ich kombiniere beides: Dinge sammeln, in meinem Fall Wörter, und sie in einem Blog festhalten. Herzlich willkommen im WORD NERD BLOG!